Frettchen sind ganz besondere Patienten, die einer ganz besonderen Art der Behandlung bedürfen. Insbesondere sollten man sie möglichst selten mit einem Nackengriff oder anderen Zwangsmaßnahmen festhalten. Mit Vitaminpaste bekommt man fast alles von ihnen.
In unserer Tierarztpraxis können wir sehr viele Untersuchungen und Behandlungen an ihrem Frettchen vor Ort durchführen. Unsere Praxis ist sehr gut ausgestattet, wodurch die Diagnose und Behandlung schnell möglich sind.
Wir können bei uns jederzeit Röntgenaufnahmen erstellen und Ultraschalluntersuchungen durchführen. Unsere Laborgeräte ermöglichen außerdem die Erfassung umfangreicher diagnostischer Parameter. Gerade bei Notfällen ist das sehr wichtig, damit weitere – eventuell lebensrettende – Maßnahmen schnellstmöglich ergriffen werden können. In unserem Praxislabor können wir Blutzuckermessungen und Sofort-Checks der wichtigsten Organparameter durchführen. Auch bieten wir weitere Untersuchungen wie zum Beispiel Urinuntersuchungen, Kotuntersuchungen, parasitologische Untersuchungen an.
Außerdem werden Zahnbehandlungen, Wundversorgungen, Kastrationen und verschiedene Weichteiloperationen in unserer Tierarztpraxis durchgeführt. Dafür steht uns ein gut ausgestatteter OP-Bereich mit Inhalationsnarkosegerät zur Verfügung.
Wie bei allen anderen Haustieren muss der Frettchenhalter auf Nahrungs- und Wasseraufnahme achten. Auch die Menge und Häufigkeit des Urinabsatzes und die Kotkonsistenz sind wichtige Parameter für den Gesundheitszustand ihres Frettchens. Wiegen Sie ihr Tier regelmäßig.
Haarverlust, erhöhte Trinkmenge oder verändertes Verhalten können auf Erkrankungen des Hormonsystems hindeuten. Sie sollten ihren Tierarzt bei jedem Besuch darüber informieren.
Frettchen neigen stark zu Zahnfleischentzündungen und Zahnerkrankungen. Die regelmäßige Kontrolle der Mundhöhle ist daher unumgänglich.
Unsere Leistungen für Frettchen umfassen im Wesentlichen:
Die jährliche Impfung bietet Gelegenheit im Rahmen der vorhergehenden, gründlichen Untersuchung den Gesundheitszustand des Patienten zu überprüfen. Wir arbeiten mit modernen Impfstoffen, nach neuestem Stand der Wissenschaft. Das Impfschema richtet sich nach den Empfehlungen der internationalen Impfstoffkommission und wird individuell den Bedürfnissen des Patienten angepasst.Impfungen für Frettchen
Wir raten bei Frettchen zu einer guten Grundimmunisierung, d.h. eine Impfung im Alter von 8, 12, und 16 Wochen, sowie eine Auffrischung nach 1 Jahr. Auf diese Weise ist ihr Tier optimal gegen verschiedene Krankheiten geschützt.
Wir empfehlen folgendes Impfschema:
Alter | Impfung |
---|---|
8. Lebenswoche | Staupe |
12. Lebenswoche | Staupe und Tollwut |
16. Lebenswoche | Tollwut (Wiederholung der Tollwutimpfung sinnvoll bei Auslandsreisen in denen Tollwut Titer Bestimmungen notwendig sind) |
In den folgenden Jahren jährliche Auffrischung der Impfung. Gerne beraten wir Sie und erstellen mit Ihnen ein individuelles Impfschema für ihr Tier.
Hinweis: Bitte melden Sie sich rechtzeitig zum Impfen an, da Frettchen besondere Impfstoffe benötigen.
Weitere Informationen finden sie in der Leitlinie zur Impfung von Kleintieren der Ständige Impfkommission Vet. (StIKo Vet.).
Kotuntersuchung auf Wurm- und Kokzidieneier sind insbesondere bei Jungtieren oder Neuzugängen empfehlenswert. Dies gilt auch bei Gastrointestinaler Symphtomatik wie z.B. Diarrhoe (Durchfall), um daraufhin die notwendige Therapie durchführen zu können. Gerne beraten wir Sie zu diesem Thema.
Die Wildform des Frettchens- der Iltis ist ein ausgesprochener Fleischfresser. Unserer domestizierten Frettchen können leicht verdauliche Kohlenhydrate etwas besser verwerten. So ist es möglich dem Fleisch oder Fisch Flocken hinzuzufügen. Die Portion sollte aber hauptsächlich aus Fleisch bestehen. Gemüse und Obst (Wassermelone, Gurke, Paprika etc) wird auch gern genommen.
Energiereiches Katzenfutter mit hohem Fleischanteil ist ebenfalls möglich.
Vitaminpaste, Katzenmilch oder Pflanzenöl sind zur Ablenkung z.B. beim Krallen schneiden gern genommen.
Viele Menschen glauben heute noch, dass weibliche Frettchen sterilisiert und männliche Frettchen kastriert werden. Das stimmt so nicht: beide Geschlechter werden üblicherweise kastriert. Die Kastration ist die chirurgische Entfernung der Keimdrüsen. Das sind bei dem weiblichen Frettchen die Eierstöcke und beim männlichen Frettchen die Hoden. Die Sterilisation hingegen ist die bloße Trennung der Eileiter bzw. Samenleiter, welche keinen Einfluss auf das Sexualverhalten der Tiere hat.
Unkastrierte männliche Frettchen markieren während der Ranz sehr stark. Sie fallen durch einen extremen Eigengeruch auf.
Um diesen für den Besitzer unangenehmen Geruch zu vermeiden sollte das männliche Frettchen kastriert werden.
Weibliche unkastrierte Frettchen haben wie weibliche Katzen einen induzierten Eisprung. Das heißt, dass Dieser nur beim Deckakt auftritt. Diese Tiere entwickeln sehr häufig eine Dauerranz. Die Tiere magern ab und verlieren Fell. Zusätzlich führt das hormonelle Ungleichgewicht zu einer Anämie (Blutarmut). Die Tiere werden blass und schlapp.
So erklärt sich, dass weibliche Frettchen aus gesundheitlichen Gründen kastriert werden sollten.
Der Mikrochip (Transponder genannt) ist ein elektronisches Mittel zur Kennzeichnung von Tieren. Der Chip wird auf die linke Halsseite unter die Haut implantiert. Die Implantation geht einfach und schnell, es ist keine Betäubung notwendig. Die auf dem Chip gespeicherte Transpondernummer (jede Kennnummer ist weltweit einmalig) besteht aus 15 Stellen und kann mit allen üblichen Lesegeräten abgelesen werden.
Wenn Sie ihr Tier bei grenzüberschreitenden Reisen innerhalb der EU mitführen, benötigen Sie einen sogenannten EU-Heimtierausweis (der "blaue Ausweis"). Es handelt sich hier um ein amtliches Dokument. Die Voraussetzung für die Ausstellung eines solchen Ausweises ist ein mit einem Mikrochip gekennzeichnetes Tier. Ebenfalls benötigt ihr Frettchen eine gültige Tollwut-Schutzimpfung (der Schutz wird erst 30 Tage nach der Impfung als gültig angesehen; die Dauer des Impfschutzes variiert je nach Hersteller zwischen 12-36 Monaten; frühestens möglich mit 12 Wochen).
Außerhalb der EU (dazu gehört auch die Einreise aus einem Nicht-EU Land in ein EU Land) gelten andere Bestimmungen. Gerne informieren wir Sie über die aktuellen Bestimmungen.
Auch Frettchen sind sehr häufig von Zahnstein befallen. Diese Beläge entstehen beim Frettchen oft sehr jung. Wie bei Hund und Katze sollte daher sehr darauf geachtet werden, dass weder Zahnfleischentzündungen noch übermäßig viel Zahnstein entsteht. Eine regelmäßige Kontrolle der Mundhöhle durch den Besitzer oder einen Tierarzt ist daher dringend notwendig.
Sollten dennoch Entzündungen entstehen, müssen diese antibiotisch behandelt werden. Der Zahnstein sollte in Sedation per Ultraschall entfernt und die Zähne im Anschluss gründlich poliert werden.
Auszüge aus den Reisebestimmungen für Frettchen finden Sie hier.